Kommt ein Apple-Netbook zu Weihnachten?

Mehrere asiatische Medien berichten, dass Apple nun doch nach ewigen Dementi rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ein eigenes Netbook herausbringen will. Allerdings handele es sich dabei nicht um ein besonders kleines MacBook, sondern eher um ein besonders großes iPhone. Angeblich gebe es bereits Fertigungsverträge mit verschiedenen Produzenten.

Zunächst einmal zum Verständnis: Ein Netbook ist kein Notebook. Es ist erheblich leistungsschwächer als ein Notebook, erheblich kleiner und erheblich leichter. Es ist selbst kleiner und (hoffentlich) leichter als ein MacBook Air. Vor allem aber ist es erheblich billiger als ein Notebook. Die Rechenleistung ist eher darauf angelegt, im Internet surfen und Mails bearbeiten zu können als mit Photoshop darauf zu arbeiten oder gar grafikintensive Spiele laufen zu lassen. Üblicherweise haben die Geräte integriertes WLAN, und manchmal ein integriertes Funk-Modem.

Viele Notebook-Hersteller haben eigene Netbooks im Angebot oder zumindest eines angekündigt – nur Apple fand Netbooks bisher doof, obwohl es schon seit einiger Zeit Gerüchte um ein Apple-Netbook umherschwirren. Anfang des Jahres dementierte Apple sogar heftig Pläne für ein solches Gerät, da man die gesamte Geräteklasse als zu unausgereift empfand. Jedoch gab Apple gleichzeitig zu, dass man den Netbook-Markt beobachte und sich Gedanken mache, wie ein Apple-Netbook auszusehen hätte.

Aktuelle Netbooks verfügen über ein 10- bis 12-Zoll-Display und werden dank Intels Dual-Core-Prozessoren immer leistungsfähiger. Die Grenze zu leistungsschwächeren Notebooks verwischt dabei immer mehr. Wenn man den Berichten aus Asien Glauben schenken darf, glaubt wohl auch Apple nun endlich an den Erfolg der Netbooks. Die chinesische DigiTimes und die taiwanesische InfoTimes berichten, dass Apple bereits entsprechende Fertigungsverträge geschlossen habe, und zwar mit asiatischen Produzenten, die bereits jetzt Geräte für Apple produzieren. Foxconn etwa wird dabei genannt. Das Unternehmen ist erst neulich durch die Medien gegangen, nachdem sich ein junger Angestellter das Leben genommen hatte, weil ihm ein iPhone-Prototyp abhanden gekommen war.

Den Berichten nach zu urteilen wird das Apple-Netbook ein lediglich 9,7 Zoll großes Display besitzen – allerdings ein Touch-Display, wie man es vom iPhone und dem iPod touch kennt. Hersteller dieses Displays sei Wintek. Damit dürfte klar sein, dass Apple auch im Netbook-Segment im Gegensatz zur Konkurrenz eine Hochpreis-Strategie anstreben wird. Kolportiert wird ein Preis von etwa 800 US-Dollar. Andere Netbooks kosten zwischen 300 und 500 Dollar.

Anscheinend soll das Apple-Netbook eher einem Tablet-PC ähneln und könnte so wie ein großes iPhone aussehen und zu bedienen sein. Die Berichte gehen davon aus, dass Apple die Geräte ab Oktober und somit pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt bringen könnte.