Apple Special-Event – Zusammenfassung

Gestern Abend um 19.00 Uhr (MESZ) eröffnete Steve Jobs, CEO von Apple, das alljährliche Special-Event im September, das ganz im Zeichen der iPod-Modellreihe steht. Die gestrige Keynote wurde zum ersten Mal in der Geschichte von Apple per Livestream bereitgestellt. Ein Link führte direkt zu einem HTTP-Livestream, der aber nur auf Mac OS X 10.6 und iPhone, iPad sowie iPod touch wiedergegeben werden konnte.

Bereits um kurz vor 19.00 Uhr war der Stream online, und Steve Jobs eröffnete pünktlich um 19.00 Uhr die Veranstaltung. Zunächst ging Jobs auf die Apple Retail Stores ein, von denen es mittlerweile 300 Stück in zehn verschiedenen Ländern gibt. Danach berichtete er über bisher 120 Millionen verkaufte bzw. ausgelieferte iOS-Devices. Davon würden täglich 230.000 Geräte aktiviert werden (Updates nicht mitgezählt). In diesem Zusammenhang ging Jobs auf den App Store ein und verkündete stolz, dass bisher 6,5 Milliarden Apps heruntergeladen wurden. Von den mittlerweile 250.000 Apps gäbe es auch bereits rund 25.000 Apps für das iPad.

Als nächster Tagesordnungspunkt wurde das bereits heiß ersehnte iOS 4.1 angeführt. Durch iOS 4.1 sollen diverse Fehler behoben werden (Annäherungssensor, Bluetooth, Performance-Probleme beim iPhone 3G) und neue Funktionen hinzukommen. So unterstützt iOS 4.1 High Dynamic Range (HDR) Fotos, erlaubt den HD-Upload von Videos per WLAN, bietet die Möglichkeit, TV-Serien zu leihen und erweitert das System um das Game Center.

Direkt nach dieser Vorstellung demonstrierten Mitarbeiter von Epic Games das bald erscheinende iPhone-Spiel Project Sword, welches die Unreal Engine nutzt und wirklich beeindruckend aussieht. Hier wurde auch die Game Center Integration gezeigt. Wer die Keynote gestern nicht gesehen hat kann sich die Demo der Unreal Engine aus dem Hause Epic Games schon jetzt kostenlos aus dem App Store runterladen und staunen. Jobs kündigte ferner an, dass iOS 4.1 bereits nächste Woche per iTunes geladen werden könne.

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Als nächstes ging es um iOS 4.2 für das iPad, das voraussichtlich im November zum Download bereit steht. Durch iOS 4.2 kommt das iPad in den Genuss aller iOS-4-Features, die man vom iPhone kennt, und hat zusätzlich die Möglichkeit des drahtlosen Druckens vom iPad aus sowie AirPlay (ehemals AirTunes) zum Streamen von Musik, Videos und Fotos.

Rund 20 Minuten nach Eröffnung sprach Steve Jobs die iPods an. Bisher wurden demnach rund 275 Millionen iPods verkauft. Die drei Modelle iPod Shuffle, iPod nano und iPod touch wurden komplett überarbeitet und mit diversen Demovideos vorgestellt.

  • Der iPod Shuffle erhält seine Knöpfe zurück und behält die Funktion VoiceOver. Die Akkulaufzeit soll 15 Stunden Musikgenuss garantieren. Es wird dieses Modell in fünf verschiedenen Farben zum Preis von US-$ 50,- geben.
  • Der iPod nano besitzt einen 1,7“ Touchscreen und diverse Apps, die altbekannt (z.B. Fotos, Nike + iPod) und neu (z.B. FM-Radio) sind. Der neue nano erlaubt diverse Fingergesten und wird in sieben verschiedenen Farben angeboten. Das 8GB Modell kostet US-$ 150,- und das 16GB Modell US-$ 180,-.
  • Der iPod touch ist der so genannte „most popular“ iPod. Das Gerät ist wieder etwas flacher geworden und wurde mit dem vom iPhone 4 bekannten Retina Display ausgestattet. Außerdem wird der iPod touch nun vom Apple A4-Chip angetrieben, besitzt Gyroskop (zum besseren Spielen), iOS 4.1 und FaceTime-Unterstützung durch die verbaute Frontkamera. Apple hat dem iPod touch zudem eine Kamera auf der Rückseite verpasst, mit der HD-Videoaufnahmen gefertigt werden können. Auch die nur auf dem iPhone 4 laufende App iMovie wird auf dem iPod touch laufen.

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    Steve Jobs verkündete ferner, dass der iPod touch die beliebteste und erfolgreichste Handheld-Spielkonsole der Welt sei und sowohl Nintendo (DS bzw. DSi) als auch Sony (PSP) hinter sich gelassen habe. Das neue Modell wird es für US-$ 229,- (8GB), US-$ 299,- (32GB) und US-$ 399,- (64GB) geben.

Alle neuen iPod Modell lassen sich seit gestern Abend im Apple Store vorbestellen und werden am kommender Woche ausgeliefert.

Das nächste und naheliegende Thema der Keynote war iTunes. Hier wurden bis dato 11,7 Milliarden Songs, 100 Millionen Filme, 450 Millionen TV-Serien und 35 Millionen Bücher gekauft. Außerdem sind in iTunes 160 Millionen Accounts mit hinterlegter Kreditkarte oder 1-Click Account registriert.

Dann stellte Steve Jobs das neue iTunes 10 mit neuem Icon vor. Der Schwerpunkt der iTunes-Version liegt auf dem Bereich „Discovery“. Außerdem wurde das soziale Netzwerk „Ping“ in iTunes integriert, welches nach Annahme der neuen AGB bereitgestellt wird und auch per iPhone über die iTunes App erreichbar ist. Ping ist laut Jobs ein Zusammenschluss von Twitter und Facebook in iTunes (ohne Facebook und Twitter zu sein). Leuten und Stars kann gefolgt werden und man kann verfolgt werden. Außerdem kann man Kommentare abgeben und einen „Gefällt mir“ Button betätigen.

Gegen 19.50 Uhr zauberte Jobs dann „One more thing/hobby“ aus dem Hut: Apple TV. Die zweite Apple-TV-Generation nimmt nur noch ein Viertel des Platzes der vorherigen Version ein und passt demnach in eine Hand („little tiny box“). Apple TV verfügt über HDMI, Ethernet, WLAN 802.11n und ein integriertes Netzteil. Da die Box komplett auf das Streamen von Medieninhalten ausgelegt ist, verzichtet Apple auf eine Festplatte. Die Apple Remote gehört aber nach wie vor zum Lieferumfang. Das neue Prinzip lautet „All rentals, no purchases“, also Vermietung statt Verkäufen, man kann auch sagen: Streaming statt Synching. HD-TV-Serien können für 99 US-Cents geliehen werden (vorerst nur ABC und Fox), Netflix-Accounts, YouTube-Videos und das Streamen vom Mac oder PC werden ebenfalls unterstützt.

Mit der neuen Funktion AirPlay (s.o.) können auch Medien von iOS-Geräten auf Apple TV gestreamt werden. Die kleine schwarze Box wird in allen Ländern, in denen per iTunes Filme verkauft werden, erhältlich sein. Der Verkauf startete, wie bei den iPod Modellen, gestern Abend nach dem Special-Event. Der Preis liegt hier bei US-$ 99,- (bzw. € 119,01). [Anm. des Redakteurs: Ich habe mir gestern Abend Apple TV bestellt und freue mich riesig auf die kleine Streaming-Box.]

Mittlerweile kann man sich iTunes 10 für Mac und PC von apple.com herunterladen und sich die Keynote noch mal als Video-Podcast anschauen.

TIPP: Am besten Apple Keynotes per iTunes abonnieren!

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