City of Secrets (iPad)

Point and Click Adventure sind so etwas wie meine ständigen Begleiter, früher habe ich Stunden mit Indiana Jones verbracht und einer meiner ersten Tests für macinplay war ein Telltale-Titel, nämlich Bone-Out from Boneville.
Aber ein Adventure aus polnischer Produktion ist auch für mich eine Premiere und es ist das erste Adventure, das ich auf dem iPad bewältigen will.

Die Geschichte beginnt

Die beiden Freunde Moles und Rex sind zum Angeln gegangen. Etwas beisst an, aber der Magnet (?) am Ende der Angelschnur reisst ab. Jetzt ist die Frage wie kommt man an den Magneten? Rex hat eine Idee: Mit einem Haken! Und Moles erinnert sich: Im Keller hat er noch einen liegen. Also schickt er Rex los diesen zu holen (Originalton Moles: „Rex, du musst gehen, ich muss ja die Angel festhalten und kann hier nicht weg.“). Also geht Rex los, den Haken suchen. Ach ja, Rex ist ein Hund und Moles ein Maulwurf, hatte ich das schon erwähnt?
So beginnt die Geschichte. Und zeigt schon ganz gut wohin die Reise hingeht, nämlich in eine humorige Ecke des Genres, in der es nicht immer hundertprozentig logisch zugeht.
Im Keller angekommen übernimmt der Spieler dann Rex und muss versuchen an den Haken zu kommen, der natürlich ganz oben unter der Decke hängt. Dabei passiert das Unglück: Rex fällt durch ein Loch im Boden, das Moles nur notdürftig mit einem Teppich abgedeckt hatte und verschwindet im Untergrund.
Jetzt übernehmt ihr Moles und müsst Rex nach unten folgen und retten, wozu sind Freunde schliesslich sonst da? Das gestaltet sich im Laufe des Spiels leider nicht so einfach, denn in der Stadt der Maulwürfe hat es eine Revolution gegeben und der König ist verschwunden. Dafür hat jetzt ein zwielichtiger Bürgermeister die Macht übernommen und regiert mit Angst und Schrecken über der Stadt. Folglich ist Rex auch prompt im Gefängnis gelandet. Ergo muss Moles zunächst einmal hinter die Geheimnisse der Revolution und deren Folgen kommen…

Mehr wird aber jetzt nicht verraten, sonst ist der ganze Spaß für euch ja vorbei. Aber ich denke, es wird klar, dass euch eine außergewöhnliche Geschichte mit diversen Wendungen erwartet.

Die Geschichte wird erzählt

Und zwar ausgesprochen gut.
Die Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle liebevoll gestaltet und die Dialoge vollständig vertont. Dabei waren offensichtlich professionelle Sprecher am Werk, was ja auch leider nicht immer selbstverständlich ist. Allerdings sollte man des Englischen mächtig sein, denn das ist die Sprache der Maulwürfe. Das Adventure ist an einigen Stellen ausgesprochen lustig, ohne mit dem Holzhammer auf die Lachmuskeln des Spielers einzuschlagen. Des öfteren hat es mir vor Lachen beinahe das Pad aus der Hand gerissen.
Graphisch ist zumindest in der HD-Version auf dem iPad eine Menge zu entdecken, die handgezeichneten Hintergründe sind mit vielen Details gespickt – schaut euch nur mal die ganzen Zettel und Bilder an, die überall zu finden sind – und die Lichteffekte für ein Adventure ausgesprochen gut gelungen. Auch die Nebenschauplätze wie die Aufgabenliste und selbst die Credits sind bis ins Detail gestaltet. Ebenso clever ist die Idee, das Inventory nach oben an den Bildschirmrand zu verlegen und einfach mit einem Fingerzeig ein- und auszublenden. Wobei die Steuerung durch das Zeigen und Antippen auf dem Touchscreen ja sowieso schon sehr intuitiv ist und zudem auf dem iPad 2 absolut problemlos und flüssig abläuft.
Die Rätsel sind leider nicht immer 100% logisch, aber wer mal so gar keine Idee hat wie es weitergeht der tippt einfach kurz auf die rote Lampe unten rechts und schon gibt es einen Tipp. Allerdings ist hier eine gehörige Portion Disziplin vom Spieler gefordert, damit man nicht ständig „mal schnell nachguckt, wie es weitergeht“; sonst ist der halbe Spaß am Abenteuer ja schon weg. Wobei auch schon mal der Spieler aufgefordert wird, selber ein wenig nachzudenken, und es auch keinen Zweck hat, eine Anfrage zu stellen, da der Supportmaulwurf gerade sowieso keine Zeit hat…
Aber der Hersteller stellt für ganz Verzweifelte ein Walkthrough auf seiner Homepage zur Verfügung, der wirklich jeden nötigen Schritt detailliert beschreibt.
Ein, zwei kleine Minispiele sind auch noch eingebaut, um für etwas Abwechselung zu sorgen.

Das Ende der Geschichte

Ihr merkt schon: Ich bin von dem Spiel ausgesprochen angetan. Es ist eines der besten Adventures die mir bisher unter die Finger gekommen sind. Auch weil es entgegen dem Trend zu kurzen Episoden eine angemessene Spielzeit bietet. So 6 bis 8 Stunden seid ihr bestimmt beschäftigt.
Für mich ein absoluter Kauftipp. Mit einer Einschränkung: euer Englisch sollte mindestens Alltagstauglich sein. Mit zumindest deutschen Untertiteln würde das Spiel von mir eine glatte „1 mit Sternchen“ bekommen, so eine „1 Minus“.
Und zu bekommen ist das Spiel im jeweiligen Store für iPhone, iPad oder Mac. Zum Ausprobieren gibt es auch jeweils eine kostenlose Liteversion. Ich habe wie schon erwähnt die iPad Version testen dürfen, Kollege Sondermann hat sich die Macversion zur Brust genommen (hier seine Meinung zu dem Spiel).
Ein letzter Tipp noch: wenn ihr das Spiel durchgespielt habt dann lasst euch nicht den Abspann entgehen, in dem sich diverse Darsteller noch einmal zu dem Spiel und dessen Produktionsprozess äussern…

Screenshots

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AppStore

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