Apeiron X

Die Bewohner des Pilzwaldes wittern Ungemach: Am Horizont ist ein böser Kristall aufgetaucht; schon kommen die ersten Schüsse mit atemberaubender Geschwindigkeit angeflogen und ein Pilz fällt erschrocken und erschüttert in sich zusammen. Doch die Bewohner sind stark: Am anderen Ende des Waldes beginnt eine Raupe, sich ihren Weg zu bahnen – wenn der Kristall sie nicht erwischt, ist es um ihn geschehen. Unterstützung findet die Raupe überall: Da kommt ein Krebs vorbei, der zwar gerne Pilze mampft, dafür aber auch von Kristallen sehr angetan ist; da kommt ein Käfer angesprungen, der überall Pilze pflanzt und Kristalle deswegen umso mehr verabscheut. Und auch die Pilze selbst sind nicht ganz hilflos: Trifft sie ein Schuss, so springen sie manchmal wild umher oder schießen zurück – ganz ungefährlich ist das für den Kristall nicht. Aber was ist für ihn schon ungefährlich? Alle sind gegen ihn, und tatsächlich trifft das auch auf den Wald selbst zu, denn gewinnen kann der Kristall nicht: Immer, wenn er auf die Raupe schießt, wächst am Ort des Treffers ein Pilz und wenn die Raupe hinüber ist, kommt eine neue. So geht es weiter, bis der Kristall vor Erschöpfung zusammenbricht.

Dies ist Apeiron, in dem der Spieler den Kristall steuert, der vom unteren Bildschirmrand aus gegen die Bewohner des Waldes und vor allem gegen die – aus seiner Sicht – böse Raupe kämpft. Theoretisch gesehen kann so ein Spiel unendlich lange dauern, da die Raupe wiederkommt, wenn sie sie einmal erledigt ist: tatsächlich ist das Spiel natürlich begrenzt, da dem Spieler nur eine begrenzte Anzahl an Leben zur Verfügung steht. Die Leben lassen sich durch viele Punkte oder durch etwas Glück zwar vermehren, doch trotzdem muss man sich ziemlich anstrengen, um nicht schnell am Ende zu sein – auch wenn das Ende hier ein ungewöhnlich Unterhaltsames ist: Die Raupe sitzt grinsend auf einem Pilz, raucht Wasserpfeife und lädt einen dazu ein, seinen Namen in der Highscore-Liste unterzubringen. Die eigene Punktzahl lässt sich seit der Mac OS X-Version auch ins Internet laden und dort mit Spielern aus aller Welt vergleichen.

Apeiron ist und bleibt ein Klassiker – vor allem wegen des Suchtfaktors: Wer Tetris oder Pop-Pop kennt oder wer einen iPod hat und dort schon einmal Solitaire oder Brick ausprobiert hat, weiß, was ich meine: Von Apeiron kann man einfach nicht loslassen und spielt es immer und immer wieder. Mit der Zeit wird es zwar schwieriger, aber im Wesentlichen verändert sich das Spiel nicht.

Geschickt hat Ambrosia in Apeiron vor allem ganz kleine Einlagen untergebracht: Manchmal läuft ein Leguan vorbei und färbt einige Pilze rot, dann fliegt ein UFO herum und zerstört eine ganze Reihe von Pilzen – immer wieder wird der Spieler durch solche Details überrascht und erfreut sich daran deswegen umso mehr.

Die einzige Neuerung gegenüber dem jahrealten Klassiker – die Internet-Highscore – ist meiner Meinung nach das einzige Manko: Ich habe recht viel Apeiron gespielt und bin trotzdem noch nie in Level 100 gekommen – der zurzeitige Anführer der Highscore gelangte in Level 5.080 und verließ das Spiel mit 43.439.353 Punkten. Für Anfänger und Gelegenheitsspieler ist das wohl eher demotivierend.

Fazit:

Apeiron ist und bleibt ein rundum gelungenes Spiel, das nicht langweilig wird, durch schöne Grafik und viele kleine Ideen glänzt und das bei keinem, der es einmal gespielt hat, so schnell in Vergessenheit gerät.

Ingmar Wenz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt bei Ambrosia Software.

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