Crazy Machines

„Huch“ dachte ich, als ich nach den Systemanforderungen guckte. Ich hielt die Packung eines, für den Mac absolut neuen, Puzzlespieles in der Hand: Crazy Machines.

1,5 Gigahertz und eine 64 Megabyte große Grafikkarte empfiehlt Entwickler Pepper Games, ein Neuling auf dem Mac-Spiele-Markt, für dieses Spiel. Im Voraus dachte ich, es handle sich nur um ein paar Zahnrädchen und Käbelchen, die man in richtiger Reihenfolge aufbauen muss. Doch dann tauchte ich ein in ein Abenteuer voller 3D-animierter, schattierter Kettenreaktionen. Alle Objekte folgen einer umwerfenden, realitätsnahen Physik. Dazu verhelfen originaltreue und detailreiche Bauteile, gut abgestimmter Sound und ein intuitives Menü.

Lässt man ein Stromkabel baumeln, meint man, da hängt was am Monitorrand, rollt ein Ball, könnte man ihn für einen realen, über den Bildschirmrand rollenden, Tennis- oder Basketball halten. Trotz allem ist die gelungene Grafik nicht der Hauptgrund für die hohen Systemanforderungen. Es ist die Physik-Engine. In ihr finden sämtliche Kräfte Eingang ins Spiel, sei es die Gravitation, die Ballistik, die Thermik oder sonst etwas. Einzig die Reibung hat der Entwickler aus Gründen der Spielspaß-Erhaltung weggelassen.

In dem Spiel geht es um einen Professor, der dir Probleme stellt, die du dann schließlich physikalisch lösen musst. Am Anfang jeden Levels öffnet sich ein Fenster, in dem er dir die Situation erklärt. Dann hilft nur noch herumexperimentieren und gut mitdenken. Beispielsweise möchte er abends eine Partie Golf mit Einstein spielen. Hierzu musst du ihm den Golfball von einem Brett mithilfe eines Stromgenerators in einen Eimer o.ä. legen, der dann mit einem Luftballon in das Erdgeschoss, also zum Mitnehmen bereit, transportiert werden muss.

Schade finde ich, dass die Probleme oft sehr absurd sind. Beispielsweise muss man einen Luftballon um eine Kerze herumführen. Warum stellt der Professor die Kerze nicht einfach weg oder pustet sie aus?

Schön ist dagegen, dass auch eigene, selbstkreierte Lösungswege akzeptiert werden. So konnte ich mich schon oft durch einen Level durchwursteln. Am Ende kommt eine „Bestanden“-Nachricht vom Professor. Er schlägt dir auch gleich noch vor, dir den Lösungsweg des Computers anzuschauen.

Die Aufgaben des Professors zu lösen ist eine Kampagne, die aus 102 Leveln mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad besteht. Neben dieser Kampagne kann man im „Labor“, also einem Leveleditor, eigene Kettenreaktionen erfinden. Außerdem lässt sich in einem anderen Menü jeder geschaffte Level nachspielen.

Neben der beeindruckenden Grafik bemerkt man auch gleich den perfekten Sound. Fällt irgendwo eine Kiste herunter, muss man sich erstmal im Zimmer umschauen, ob das nicht dort war.
Einzig der Effekt aufprallender Basket-Bälle hört sich an, als ob man mit einem Vorschlaghammer auf ein Auto schlägt.

Der Lernfaktor ist immens. Ich habe gelernt, wie eine Dampfmaschine funktioniert, wie man aus Bewegungen Strom produziert und umgekehrt. Desweiteren kann man die vollendeten Experimente auch in der Praxis nachbauen. Man weiß ja dann schon, wie und ob sie funktionieren.

Insgesamt kommen Elemente aus verschiedenen physikalischen Bereichen wie Mechanik, Optik, Elektrik und Thermodynamik vor. Doch durch Crazy Machines lernen Kinder schon im frühen Alter, wie man Zündschnüre und Bomben verlegt 😉

Anzumerken ist noch, dass das Spiel mit installiertem USB Overdrive NICHT funktioniert!

Fazit:

Wie bringt eine Kiste eine Pflanze zum Wachsen? Diese und viele andere Fragen lehrt das neue Mac-Spiel „Crazy Machines“ von Pepper Games sensationell. Für jede Physik-Niete und jeden Enigmo/The Incredible Machine-Liebhaber sicher ein willkommenes Amusement. Besonders bei diesem Preis.

Daniel Betz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

Bilder (klicken für mehr)

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