Otto Matic

Wer kennt den Film Mars Attacks? Wohl die meisten. Faszinierende Ähnlichkeiten finden sich auch in Otto Matic, dem neuesten Science-Fiction-Spektakel des Entwicklers von Hits wie Bugdom und Cro-Mag Rally.

In Otto Matic (man achte auf das aussprachetechnische Wortspiel mit „automatic“) steuert man den eben so genannten Roboter. Außerirdische fallen auf der Erde ein, um alle Menschen über Transportstrahlen zu sich zu holen und zu versklaven. Ottos Aufgabe ist es nun, alle Menschen vorher zu berühren, um sie so umempfindlich gegen die Außerirdischen zu machen.

Im ersten Level kämpft sich Otto durch eine sehr natürliche Welt, die größtenteils von Bauern bewohnt wird. Entsprechend sind hier auch die Gegner sehr ländlich orientiert. Von Killer-Tomaten über Mais bis hin zu Rettichen ist alles vertreten. In weiteren Leveln gibt es dann verschiedenste mechanische Gegner, wabbelnde Monster, weiteres Gemüse und vieles mehr zu schlagen. Science-Fiction-Fans der alten Schule werden in den meisten Gegnern Figuren aus verschiedensten Filmen wiederfinden. Der Autor gab selbst zu, für die Entwicklung Massen an Sci-Fi-Videos ausgeliehen zu haben, um ein möglichst cooles Spiel zu erschaffen. Filme wie „Angriff der Killertomaten“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind nur zwei der vielen Vorbilder.

Natürlich ist Otto nicht unverwundbar. Um die Lebensenergie aufzufüllen, kann er verschiedene Kristalle aufnehmen. Allerdings gibt es diese nicht nur für Lebensenergie, sondern auch für Raketentreibstoff und für Jetpacksprit. Ersterer wird benötigt, damit es am Ende eines Levels möglich ist, mit der Rakete zum nächsten Planeten zu wechseln. Letzterer wird für eines der unheimlich coolen Features von Otto Matic gebraucht, und zwar für den – man ahnt es schon – Jetpack. Mit diesem kann man weite Landstriche sehr schnell und komfortabel überqueren. Oft ist dies im Spiel selbst nötig, z.B. beim Überqueren von Flüssen oder Seen.

Ein Kritikpunkt des Spiels ist die Motivationsbalance. Normalerweise sollte jedes Level etwas schwieriger sein als das vorherige, um eine ausgewogene Motivation zu erreichen und das Spiel trotzdem spannender zu machen. Bei Otto Matic war so etwas fest geplant, allerdings gab es Probleme bei der Ausführung. Das erste Level ist sehr gut für Einsteiger, das folgende dagegen ist unglaublich schwer. Im dritten Level geht es dann wieder ziemlich einfach zu und danach ist die Schwierigkeit gut ausgewogen. Dass das zweite Level aber so schwierig ist, ist unentschuldbar, denn dadurch ist es gut möglich, dass man das Spiel wie so viele andere zur Seite wirft und sich einfach nicht mehr darum kümmert.

Auch viele Ähnlichkeiten zu Bugdom traten im Test zu Tage. Leider zählt dazu auch die schlechte Kameraführung. In den Einstellungen gibt es nun eine Option, mit der auf eine empfohlene Kameraführung umgeschaltet werden kann, die sich intelligenter verhalten soll als die normale Kamera, welche Otto einfach immer von hinten zeigt. Diese Option stellte sich im Test als unglaublich unpraktisch heraus. Warum sie empfohlen wurde, ist mir noch immer ein Rätsel.

Die Grafik-Engine an sich hat sich gegenüber Bugdom nicht groß verändert, nur der Detailreichtum hat sich stark erhöht, weshalb jetzt eine ATi Rage 128 vorausgesetzt wird.

Als vorausdenkender Mensch hat der Entwickler auch schon Unterstützung für Truform und Smoothvision in einen Patch integriert. Truform benötigt eine Radeon 8500 von ATI während Smoothvision mit allen Radeon-Karten läuft, sofern die aktuellen Treiber installiert sind.

Auch an eine Carbonisierung dachte der Autor. Diese ist sehr gut geworden. Die Geschwindigkeit des Spiels unter Mac OS X ist ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die unter Mac OS 9. Somit vermindert das neue Betriebssystem den Spielspaß absolut nicht.

Fazit:

Nur ein Jahr brauchte der Entwickler, um Otto Matic von einem weißen Blatt Papier bis zur finalen Version zu bringen. Dass die Engine im Prinzip schon vorhanden war, half natürlich ungemein, trotzdem sind zwölf Monate für nur drei Mann, von denen nur einer programmiert, sehr wenig. Insgesamt lässt sich sagen, dass unser Blechfreund der Hauptdarsteller eines rundum gelungenen Spieles ist. Sowohl für junge, wie auch für ältere Menschen ist es empfehlenswert. Die Systemvoraussetzungen sind moderat, so dass Otto Matic auch auf älteren Macs spielbar sein sollte.

Ingmar Wenz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel im macinplay-Shop oder als Download im Mac App Store.

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Screenshots (klicken für mehr)

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