Simon The Sorcerer II

Simon The Sorcerer 2 handelt vom bösen Zauberer Sordid, der von den Toten wieder auferstehen möchte. Doch dazu braucht er Simon. Mit Hilfe des kleinen Runt, der ihm zur Seite steht, schickt Sordid also einen Kleiderschrank in Simons Zimmer. Es ist natürlich kein normaler Schrank, sondern ein getarnter Teleporter! Simon ist selbstverständlich so leichtsinnig und betritt sofort den Schrank, und landet auch prompt in der anderen Dimension. Von nun an muss er viele Rätsel lösen, um Sordid zu entfliehen und um eine Substanz namens „BedFull“ zu finden, die er benötigt, um wieder in seine Realität zurückzukehren.

Zu meinem Erstaunen kam das Spiel in einer DVD-Box. Sofort geöffnet fand ich eine CD-ROM und ein je vierseitiges Handbuch auf deutsch und englisch. In dem Handbuch wird kurz das Nötigste beschrieben, so dass man sich sofort an die Installation des Spieles machen kann. Dazu braucht man theoretisch nicht einmal die angegebenen 175 MB freien Platz auf der Festplatte, da das Spiel auch von der CD gestartet werden kann. Von CD spielen ist aber nicht zu empfehlen da bei jeden Klick von der CD geladen werden muss. Als Grundvoraussetzung werden, laut Hersteller, ein Power-Mac, OS 8.X oder höher und 16 MB RAM verlangt. Die Installation gestaltet sich als simpel: Einfach den CD-Inhalt auf die Festplatte kopieren. Ausführen eines Installationsprogramms ist nicht nötig.

Simon 2 ist ein Point-and-Click-Abenteuerspiel.Um seine Umwelt zu beeinflussen, steht am unteren Bildschirmrand ein Menü, das Simon acht verschiedene Funktionen ausführen lässt. Indem man auf ein Icon klickt verändert sich der Mauszeiger und wird zu dem entsprechenden Icon. Klickt man auf den Screen wird die entsprechende Funktion ausgeführt. Dazu gehören z.B. „sprechen“, „aufheben“, „ziehen/drücken“ etc. „Benutzen mit“ ist das vielseitigste Icon in dieser Liste. Hiermit werden Objekte benutzt, die nicht für sich alleine benutzt werden können, sondern nur in Zusammenhang mit einem anderen Objekt.

Simon muss nun durch die Welt ziehen und alle möglichen Gegenstände untersuchen sowie mit allen möglichen Personen sprechen. Die dadurch gewonnen Informationen können bei den vielen Rätseln helfen, die während des Abenteuers gelöst werden müssen. Die Betonung liegt auf „können“. Das Rätseln bezieht sich darauf, die meist verwirrten und manchmal auch witzigen Kommentare richtig zu interpretieren. Des Öfteren bin ich auch auf absolut unlogische Rätsel gestoßen, die nur durch lästiges Durchprobieren und Klickkombinationen der ganzen Inventargegenstände mit diversen Personen gelöst werden konnten. Simon 2 ist nur so gespickt mit britischem, trockenem Humor. Das liegt bekanntlich nicht jedem. Selbst ich, obwohl seinerzeit großer Fan des ersten Teils, war etwas enttäuscht über die „Flachheit“ der unzähligen Gags, was aber eine rein subjektive Feststellung ist.

Was hatte ich mich darauf gefreut! Simon 2 war endlich für meinen Lieblingscomputer umgesetzt worden… Ich war doch von Teil 1 schon so begeistert, den ich auf meinem AMIGA noch gespielt habe. Doch die Ernüchterung folgt sofort nach Start des Spiels. Was 1994 zum Release des ersten Teils noch super Grafik war, konnte man sich 1996, als Teil 2 für die Dosen rauskam, immer noch super ansehen. Nur nachdem sich fünf JAHRE (in Worten: FÜNF verdammte JAHRE) für die Umsetzung der Mac- und AMIGA-Version Zeit gelassen wurde, würde ich das, was sich grade auf meinem Bildschirm bewegt, als Unverschämtheit bezeichnen. Ich habe wirklich nichts gegen Bitmapgrafik, und ich bin auch der Letzte, der immer alles in 3D braucht – aber ein Spiel abzuliefern, das für die Auflösung 320 x 200 programmiert wurde, ist meines Erachtens nach den heutigen Standards nicht verkaufsfähig. Das haben die Programmierer allerdings auch bemerkt und eine Funktion eingebaut, mit der man das Spiel auf 640 x 400 oder 940 x 600 stellen kann. Die Nebenwirkung davon ist, dass mit jeder höheren Auflösung das Bild immer pixeliger und die Animationsphasen der Bitmaps immer langsamer werden. Ich wähle mit 640 x 400 das Mittelmaß, in dem ich noch ganz gut was erkennen kann und das Spiel nicht in Zeitlupe läuft.

Das Spiel ist komplett mit englischer Sprachausgabe und kann optional mit Textausgabe in italienisch, französisch, englisch und deutsch belegt werden. Die Sprachausgabe ist zwar gut gemacht und verständlich, jedoch leider so gut wie nie Synchron zu den Charakteren.

Fazit:

Alles in Allem ist Simon 2 doch ein netter Zeitvertreib. Allerdings würde ich es mir zweimal überlegen, für einen Aufguss eines uralten Spiels 50 Mark hinzulegen – oder zu Monkey Island 4 greifen. Wer vor knalltrockenem britischem Humor nicht zurückschreckt, wird viel zu lachen haben, bis er den Abspann betrachten kann, welcher übrigens eine interessante Wende in die gesamte Story bringt und eine Option auf einen Nachfolger offen lässt. Vielleicht schaffen es die Programmierer auch, diesen etwas schneller für den Macintosh zu portieren.

Gerhard Liebel

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel gelegentlich im macinplay-Shop.

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