Theme Park World

Fast jedermann mag Vergnügungsparks. Die Simulation eines solchen Vergnügungsparks zu programmieren, scheint angesichts dieser Tatsache fast logisch, und so machte sich Bullfrog auf, den Nachfolger des Klassikers „Theme Park“ zu programmieren.

Nach der problemlosen Installation flackert ein lustiges Filmchen über meinen Bildschirm, welches mir die Gefahren einer Schwerelosigkeits-Attraktions zeigt. Danach findet man sich einige Meter über den Weiten des Ozeans wieder, wo es gilt, einen neuen Spieler anzulegen. Neben dem Spielernamen kann man dort auch eingeben, ob man im Simulations- oder im Action-Modus spielen will. Im ersteren beginnt man das Spiel mit einer leeren Fläche Land. Man baut den Park von Beginn an komplett auf und trifft alle Entscheidungen. Beim Action-Modus beginnt man das Spiel mit einem kleinen vorgegebenen Park und ein paar Angestellten. Wie der Namen schon sagt kann man den Park sofort eröffnen, und hat schon einiges an Action 🙂 Hat man dies hinter sich, hat man die Qual der Wahl, zwischen vier verschiedenen Themenparks: „Vergessene Welt“, „Halloween“, „Wunderland“, „Spaceland“. Zu Beginn stehen allerdings nur die ersten zwei zur Auswahl, die letzteren Zwei lassen sich erspielen, indem man mit einem Park in Vergessene Welt oder Halloween einen „Goldenen Schlüssel“ erspielt, was man relativ schnell erreicht. Einen Park mit normalen Attraktionen sucht man leider vergebens. Es hätte sicherlich Spaß gemacht, wenn man Auto-Scooters und Achterbahnen bauen könnte, wie man sie auch in Freizeitparks im richtigen Leben antrifft. Hat man sich für eine Themenwelt entschieden, kann’s losgehen.

Im Spiel angelangt hat man aus der Vogelperspektive den totalen Überblick über seinen Freizeitpark. Besucher werden per Bus oder Schiff zum Gelände gebracht, und bevor man sich richtig auf den großen Besucheransturm vorbereitet hat, trudeln die ersten kaufwütigen Kinder am grossen Eingangstor ein. Verwaltet wird das Geschehen über ein praktisches, buntes Handy am linken, unteren Bildschirmrand. Über das Handy lassen sich Einkäufe tätigen, Besucherstatistiken anschauen, Forschungen anstellen, Eintrittspreise und andere Finanzen festlegen, die Übersichtskarte anschauen, E-Mail-Postkarten verschicken oder Meldungen mit Tipps etc. empfangen.

Die Vielfalt an Attraktionen, die man bauen kann, lässt nichts zu wünschen übrig. Von der teuflischen Achterbahn namens „Hades“, über den steinzeitlichen Affentanz bis zur rasanten JurassicKart – es gibt nichts, das es es nicht gibt. Besonders Spaß macht es, eigene Achterbahnen zu designen. Es lässt sich die Höhe der Bahn verändern, und man kann den Verlauf der Bahn frei im Park wählen. Freude bereitet es auch, sich selber in eine Bahn zu begeben. So kann man sein Werk aus der Ich-Perspektive betrachten.

Auch für das leibliche Wohl der Gäste will gesorgt sein. Hamburger-Buden, Eiswagen und Getränkestände kann man von Anfang an bauen. Wenn man einen Forscher angestellt hat, lassen sich aber auch noch andere Stände erforschen. Zum Beispiel Frittenbuden, Souvenirläden oder Ballonstände.

Für die Sauberkeit im Park ist das Putzpersonal zuständig, und falls mal irgend ein randalierender Besucher von einer Überwachungskamera geortet wird, ist schnell ein Wachmann zur Stelle. Um die Gäste in den Warteschlangen zu unterhalten, kann man sich Clowns anstellen. Kurz: Damit im Park alles rund läuft, muss man Personal einstellen, welches am Monatsende ein dickes Salär auf seinem Konto erwartet.

Während des Spiels wird man die ganze Zeit von einer kleinen, nervigen Kugel begleitet, die zu jedem Menu und zu jeder Option seinen Senf dazu geben muss. Zum Glück lässt sich diese Nervensäge im Optionsmenü verbannen.

Theme Park World verfügt auch über einen Online-Modus. Dort lassen sich eigene Parks veröffentlichen, andere Parks besuchen und die eigene Stimme für den persönlichen Favoriten abgeben, Club-Nachrichten lesen, Postkarten per E-Mail verschicken, chatten und neue Attraktionen für eigene Parks runterladen. Sobald ich jedoch den Online Modus betreten habe, stürtzte mein iMac sang und klanglos mit dem Fehler 2 ab.

Das Spiel macht riesig Spaß und ist extrem kurzweilig. Doch sobald man einmal in jedem der vier Themenwelten einen blühenden, sich gut rentierenden Park aufgebaut hat, hat das Spiel seinen Reiz verloren, und es ist dann eher öde, noch neue Parks zu eröffnen.

Grafisch ist Theme Park World ganz in Ordnung. Alles ist in 3D gestaltet und strotzt nur so vor Farbenpracht. Das Ganze hat allerdings einen Haken: Sobald der Park eine stattliche Grösse angenommen hat, fängt das Spiel arg an zu ruckeln. Angesichts der geringen minimalen Systemvoraussetzungen (siehe dort) wäre es wünschenswert, dass das Spiel wenigstens auf meinem iMac DV SE flüssig läuft. Was es nicht tut.

Der Sound ist leider alles andere als toll. Es ist ein Gedudel, dass einen kaum gut launt, und während des Spiels hört man ab und zu kreischende Kinder und polternde Achterbahnen, was aber auch eher surreal wirkt.

Da man sich zuerst zwei Themenwelten erspielen muss, ist man ziemlich motiviert, einen guten Vergnügungspark zu bauen, um möglichst schnell über den Goldenen Schlüssel zu den zwei neuen Welten zu kommen. Zudem bekommt man für besondere Verdienste (zum Beispiel sehr hohe Achterbahn) eine Goldene Eintrittskarte. Wenn man deren drei besitzt kann man eine Geheim-Attraktion bauen, welche sich nicht durch Geld erkaufen lässt. Wenn man allerdings in allen vier Themenwelten einen blühenden, gut rentierenden Park aufgebaut hat, reisst die Motivationskurve schnell ab, denn ohne spezielle Aufgaben oder Missionen ist der Spielspaß schnell im Keller. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad zu niedrig – wenn man sich nicht extrem ungeschickt anstell,t bekommt man nie finanzielle Schwierigkeiten.

Sprach- und Bildausgabe sind komplett in Deutsch. Die Menus sind nicht immer sehr übersichtlich gestaltet. Manchmal befinden sich Grafik und Spieleinstellungen im gleichen Fenster. Speichern und Laden lässt sich allerdings sehr leicht und schnell. Das schwarzweiß gedruckte Handbuch ist übersichtlich gestaltet und grafisch aufwendig gemacht. Allerdings bezieht es sich auf die Windows-Version von TPW. Jedoch befindet sich in der Packung eine kleine Schnellstart-Broschüre, in der erklärt wird, wie die Windows-Begriffe im eigentlichen Handbuch für uns Mac-User zu interpretieren sind. Trotztdem schade, dass man nicht das ganze Handbuch umgeschrieben hat.

Theme Park World ist auf meinem Rechner nur abgestürtzt, wenn ich den Online-Modus betreten wollte. Nur schade, dass auch meine Dreitaste-Maus nicht erkannt wurde, so musste ich immer die CTRL-Taste gedrückt halten, wenn ich einen Rechtsklick ausführen wollte, was ziemlich oft nötig ist. Ein weiteres Problem: Nach einem Screenshot mit Apfeltaste-Umschaltetaste-3 war plötzlich nicht mehr nur der gelbe, spielinterne Mauszeiger sichtbar, sondern auch noch die normale Mac OS-Maus.

Fazit:

Theme Park World ist ein unterhaltsames, kurzweiliges Spiel, das völlig gewaltfrei auch für jüngere Kinder geeignet ist. Nachdem man allerdings die zwei zusätzlichen Themenwelten erspielt hat, flaut der Spielspaß schnell ab. Auch neue Attraktionen aus dem Internet ändern an dieser Tatsache nicht viel. Für jüngere Spieler und Vergnügungparks-Freaks lohnt sich der Kauf von Theme Park World aber sicherlich.

Luca Urech

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel gelegentlich im macinplay-Shop oder bei Amazon.

Screenshots (klicken für mehr)

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