Steam for Mac: Ein erster Eindruck

Jetzt ist es also endlich da, das von so vielen erwartete Steam für Mac. Valve schaffte es sogar damit in die einige große Newsseiten wie z.B. SPON. Die Onlineausgabe des Spiegel titelte dann auch gleich ganz forsch „Valve bringt Apple-Nutzern das Daddeln bei“, was natürlich so nicht ganz stimmt schließlich spielen wir schon viele Jahre auch ohne Valve ganz munter auf unseren Apfelkisten.
Warum also diese Euphorie? Steam ist in der Spielewelt so etwa das was der iTunes Store für Musik geworden ist. Ein universeller Marktplatz der es den Nutzern erlaubt auf einfachste Weise online Software zu erwerben. Angefangen hat alles vor ein paar Jahren als Valve eine Onlineplattform für die eigenen Multiplayerspiele wie Half-Life entwickelte, jedoch wurde das System bald auch als Vertriebsplattform für andere geöffnet. Und so tummeln sich zur Zeit über 1100 Spiele im Katalog und zeitweise sind über 2 Millionen Nutzer gleichzeitig eingeloggt. Da mutet der Start der Macversion mit 60 angebotenen Spielen doch recht bescheiden an. Vor allem wenn man sich diesen Katalog einmal näher anschaut, denn macht sich doch Ernüchterung breit. Das meiste sind ältere Casualgames, auch wenn solche Perlen wie Braid noch einmal aufgewärmt werden. An großen Titeln sticht nur Civ IV samt Erweiterungen hervor. Dazu noch die Telltale Advebtures um Sam & Max sowie die Neuauflage der Monkey Island Serie. Valve selber hält sich noch zurück und liefert das von Shooterspielern ersehnte Counter Strike noch nicht aus, sondern begnügt sich damit zunächst einmal Portal unter die Leute zu bringen. Ach ja, beinahe hätte ich den eigentlichen Star vergessen, der Diablo-Klon Torchlight ist endlich auf dem Mac angekommen.
Und wie funktioniert das alles jetzt? Um es mit einem Wort zu sagen: Gut. Weder der Client macht Probleme noch gab es bei mir Probleme mit den Spielen. Die Communityfunktionen sind eine willkommenen Zugabe. Gestern habe ich mir als erstes einmal Portal angeschaut und war gleich überrascht. Valve hat Nägel mit Köpfen gemacht und uns sogar ein deutsch synchronisierte Fassung gegönnt. Das Valve zur Einführung (und als Werbung für das wohl zu Weihnachten erscheinede Portal 2) das Spiel verschenkt ist eine nette Geste. Aber nach ein paar Minuten des herumspielens mit Portalen war der Druck dann doch zu groß und ich habe den Download von Torchlight angestoßen. Als alter Diablo und Diablo 2 Veteran habe seit der Veröffentlichung darauf gehofft das das Spiel endlich die angekündigte Mac-Version bekommt und jetzt ist es endlich soweit. Und was soll ich sagen: alleine schon für dieses Spiel lohnt sich in meinen Augen Steam.

Und was wird die Zukunft bringen? Valve hat angekündigt in Zukunft weitere Macspiele herauszubringen, CS wird in den nächsten Wochen kommen und unsere Shooterfreunde beglücken. Die Nachteile von Steam wie Onlineanbindung und kein Weiterverkauf gebrauchter Spiele, wird von den Vorteilen wie automatisierten Updates, schneller Verfügbarkeit und den zum Teil günstigeren Preisen aufgehoben. Vor allem da es kostenloses Crossupgrading erlaubt: Ihr hab irgendwann mal einen Windows-PC besessen und euch dafür Software über Steam gekauft? Und jetzt hab ihr endlich einen Mac? Kein Problem. Wenn das Programm für den Macintosh zu haben ist dann könnt ihr kostenlos die Mac Version über euren Steam Account laden. Valve nennt das „Steam Play“, eine wirklich gute Idee. Angesichts des bisherigen Erfolges der Plattform und dem viel beachteten Start ist mit um Steam for Mac nicht Bange. Ich rechne mit reichlich Softwarenachschub in nächster Zeit für unser aller Lieblings-OS und frage mich schon insgeheim wie ich das alles bewältigen soll.
Und dann gibt es da ja auch noch die offizielle Macinplay Steam-Gruppe