[Mac] OSX 10.6.6. bringt den Mac App Store mit

Jetzt ist er da, der mehr oder weniger sehnsüchtig erwartete Mac App Store.
Seit gestern steht OSX 10.6.6 per Softwareaktualisierung oder aber zum Download bei Apple bereit . Das Update bringt neben einigen Fehlerbehebungen als Hauptneuheit den im Oktober angekündigten Mac App Store. Natürlich haben wir uns Update gleich mal gezogen um einen Blick auf den neuen Store zu werfen.

Der Store

Nach Installation des Updates gibt es ein neues Icon im Dock, über das man direkt zum Shop gelangt. Der Shop ist also nicht in iTunes integriert, obwohl man sich mit seinem iTunes Accountdaten anmelden muss. Ich hätte mir da eher eine zentrale Anlaufstelle und kein weiteres Programm gewünscht, aber ich bin sowieso ein iTunes Junkie.
Wer sich schon einmal den alten App Store angeschaut hat, der wird sich sofort zurecht finden, aber auch Neueinsteiger werden sich kaum verlaufen. Auf der Startseite gibt es oben ein großes Werbefenster mit einigen Highlights, darunter gibt es Neuerscheinungen und Tipps zu bestaunen, links finden sich Accountdaten und die Charts. Und über allem thront eine Navigationsleiste. Die zweite Seite zeigt die Topseller noch einmal ausführlich, während sich Seite drei den vorhanden Kategorien widmet. Die letzten Beide Seiten zeigen bisher getätigte Einkäufe und anstehende Updates. Das ich iWork Installiert habe hat der Shop übrigens erkannt, während andere Programme, etwa über Steam gekaufte Spiele nicht gefunden wurden.

Das Angebot

Womit wir schon beim wichtigsten eines Shops sind, nämlich dem Inhalt. Gestartet ist Apples neuer Softwareladen mit mehr als 1000 jetzt „Apps“ genannte Programme, das behauptet jedenfalls Apples Pressestelle.
Entsprechend bunt gemischt ist das Angebot, neben den wohl unvermeidlichen Solitär und Minesweeper-spielen gibt es auch jede Menge Anwendungen, große Aperture oder etwa die iLife Programme, die endlich auch einzeln erhältlich sind) und kleine (Twitter oder Caffine, das den Ruhezustand mit einem Klick verhindern kann). Es gibt Programme die uns bei der Arbeit helfen können wie MindNote und es gibt Tools wie den Virus Barrier gegen (Windows)Schädlinge. Und natürlich eine Menge Spiele. Da tummeln sich viele alte Bekannte, etwa Flight Control HD oder Angry Birds. Aber auch hier gibt es einige Neuheiten, so ist als Überraschung auch Feral mit dem Brandneuen Lego Harry Potter dabei. Was fehlt sind noch die diversen Fart-Apps, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Preislich bewegen sich die Programme Apps naturgemäß in höchst unterschiedlichen Regionen, von Kostenlos fürs Twitterapp bis 62,99€ für Aperture ist alles dabei. Wobei der Preis für Apples Fotosoftware eigentlich ein Schnäppchen ist, kostet die CD-Version doch 199.-€. Gleiches gilt für Apples Remote Desktop das im Download ebenfalls 62,99€ kostet, während für die Verpackung sogar 299.-€ verlangt werden. Und zu allem Überfluss darf man ja im App Store gekaufte Programme auch noch auf allen eigenen Macs installieren.
Ach ja, das Installieren, nach Klick auf „kaufen“ muss man noch sein iTunes Password eingeben und schon wird das Programm App im Programme-Ordner installiert und ein Icon im Dock abgelegt, das wars.
Die Spiele bewegen sich preislich in etwa auf dem Niveau, das auch Steam fordert. Allerdings lohnt auch hier ein Vergleich, so ist PopCaps Bejeweld 3 (unser Test) im Moment in Mac App Store 4.-€ günstiger als bei Steam. Wobei einige Preise wohl als Eröffnungsangebote zu verstehen sind.

Das Fazit

Apples Mac App Store hat alles andere als einen Fehlstart hingelegt. Das Konzept ist bekannt und bewährt, die Bedienung unkompliziert und die Preise größtenteils fair.
So weit, so gut.
Ich persönlich hätte mir eine Integration in iTunes gewünscht um alles zentral zu verwalten und das Angebot muss sicherlich noch wachsen, aber das wird es sicherlich. Sofern Apple die Daumenschrauben nicht zu weit anzieht, was die Zulassungsbedingungen angeht. Und warum Programm jetzt unbedingt Apps heißen müssen ist mir auch nicht so ganz klar.
Was Spiele betrifft hat in meinen Augen Valve mit Steam noch die Nase ein ganzes Stück weit vorne, aber Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Als Steam im Mai erschienen ist habe wir es einen „iTunes Store für Spiele“ genannt, der neue Mac App Store ist jetzt also eigentlich ein „Steam für Programme, nicht nur für Spiele“. Nicht mehr und nicht weniger, keine Revolution wie der iTunes Store damals, sondern eine Evolution.