Giana Sisters HD (iPad)

Immer mehr Klassiker der 8 und 16 bit Ära finden ihren Weg auf iPhone und iPad und jetzt hat es auch ein Spiel erwischt, dessen legendärer Ruf sich nicht in den damaligen Verkaufszahlen wiedergefunden hatte.
„The Great Giana Sisters“ waren ein ganz besonderer Fall.

Schwestern mit bewegter Vergangenheit

1987 veröffentlichte ein kleines Studio ein Spiel namens „Great Giana Sisters“ für den C-64. Programmiert wurde das Run’n’Jump unter der Federführung des 2009 viel zu früh verstorbenen Armin Gessert. Für Sound und Musik sorgte ein junges Talent: Chris Hülsbeck. Das Spiel wurde von Presse und Publikum begeistert aufgenommen, hatte aber ein Problem: Es war sehr stark von Nintendos Platzhirsch „Super Mario Bros.“ inspiriert. Und zwar so stark, dass Nintendo mit dem Erscheinen der Amiga-Version 1988 ein Verkaufsverbot erzwang.
Das änderte aber in der Zeit blühender Kopieritis nichts an der Beliebtheit der hüpfenden Schwestern.
Ironie der Geschichte: 2009 erschien, ausgerechnet für Nintendos DS, eine Neuauflage mit 80 neuen Leveln, Giana Sisters DS. Und genau dieses Spiel ist unter dem Namen „Armin Gesserts Giana Sisters“ von bad monkee für iPhone und iPad umgesetzt worden.
Aber genug der Nostalgie, greifen wir zum iPad und stürzen uns ins Getümmel.

Spring kleines Mädchen, spring

Run’n’Jump-Spiele verfolgen einen relativ einfachen Ansatz: Der Spieler steuert eine Spielfigur und muss laufen und springen. Berührt man einen Gegner oder fällt in ein Loch ist ein Leben futsch. Und genau das macht man auch mit Giana, man lässt sie springen. Damit es dann nicht zu langweilig wird, gilt es Diamanten einzusammeln, allerlei Getier auszuweichen und geheime Wege zu erkunden.
Naturgemäß brauchen diese Spiele vor allem zwei Dinge: eine präzise Steuerung und ein durchdachtes Leveldesign.
Das Spiel bietet zunächst 80 Level, die sich in 8 Welten mit jeweils 10 Leveln aufteilen. Dabei dient die erste Welt zunächst einmal dazu ins Spiel einzuführen. Besonders die ersten Level sind so gestaltet, dass Sterben praktisch unmöglich ist. Man lernt also ganz entspannt die Grundelemente kennen, während der Schwierigkeitsgrad langsam aber stetig ansteigt.
Wenn man die Steine von unten anspringt, dann erscheinen manchmal Extras, oder sie zerbröseln und geben so einen Weg nach oben frei. Gegner kann man meist durch einen beherzten Sprung auf den Kopf ausschalten, oder einfach über den Haufen ballern. Das geht allerdings erst nachdem man einen Energieball gefunden und aufgesammelt hat. Dann verwandelt sich die süße, blonde Giana nämlich in eine rothaarige Punkbraut. Hauptsächlich gilt es aber natürlich die Diamanten einzusammeln. Davon gibt es zwei Arten: zunächst die einfachen Blauen. Hiervon gibt es reichlich und jeweils 100 davon bescheren dem Spieler ein Extraleben. Die Roten Diamanten sind wesentlich rarer und oft genug schwer zu erreichen. Sammelt man diese alle ein, so winkt am Ende eine Belohnung in Form von Bonus-Leveln. Und wer es schafft wirklich alle einzusammeln, der erhält ein besonderes Goodie: die 32 orginal Great Giana Sisters Welten können gespielt werden. Da arbeite ich noch dran.

Screenshots (klicken für mehr)

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Was allerdings nicht an der Steuerung liegt. Nun ist ein Touchscreen nicht unbedingt für besondere Präzision bekannt, aber hier haben die Entwickler wirklich gute Arbeit geleistet. Giana lässt sich pixelgenau an Abgründe heranführen um dann einen Sprung zu wagen. Natürlich ist etwas Übung erforderlich, besonders wenn man gerade nach oben hüpfen will, aber dafür hat man ja die ersten Level. Zur zusätzlichen Entspannung trägt auch noch das moderate Zeitlimit bei. Es ist zwar vorhanden, aber so großzügig bemessen, dass man sich darüber eigentlich keine Sorgen machen muss, solange man nicht zwischendurch mal kurz zum Einkaufen oder ins Kino geht.

Am Ende jeder Welt wartet dann noch ein Endgegner darauf, vermöbelt zu werden. Und dann geht’s weiter zur nächsten Welt. Oder man versucht sich halt noch einmal an den soeben gespielten Leveln, weil eben doch noch nicht alle perfekt abgeschlossen sind. Oder weil man eine der zahlreichen Achievements erreichen möchte.

Lieber gut geklaut als schlecht selber gemacht

Wobei Giana nicht Apples Gamecenter nutzt, sondern auf OpenFeint setzt. Ansonsten verströmt das Spiel wie erwartet Retrocharme. Die Grafik ist wie meist bei Run’n’Jumps nicht besonders spektakulär, aber ganz ansehnlich. Die Musik erinnert an den Originalsoundtrack. Aber das ist ja nicht schlimm, immerhin ist ja das ganze Spiel eine Verbeugung vor der Legende Shigeru Miyamoto und seinem Mario. Für echte Chris Hülsbeck Fans gibtes übrigens auch ein App, das Giana Sisters Soundboard.
Alles in allem ist Giana zumindest auf dem iPad momentan wohl das beste Run’n’Jump das für Geld zu kaufen ist. Fans des Genres sollten auf jeden Fall zuschlagen, allen anderen sei die Free Version empfohlen die die ersten 9 Level zum ausprobieren bietet.

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Und wer kein iPad hat, der kann ja mal die iPhone Version ausprobieren:

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