Metal Gear Solid Touch

„Das Hit-Konsolen-Franchise mit mehr als 26,5 Millionen weltweit verkauften Exemplaren: METAL GEAR SOLID 4: GUNS OF THE PATRIOTS auf iPhone und iPod touch!“ – So bewirbt Konami „Metal Gear Solid Touch“. In meiner Konsolen-Zeit hatte ich die Metal-Gear-Solid-Serie gespielt. Dabei war ich begeistert davon, wie Hedio Kajima es verstand, eine so dichte, spannende und vor allem lebendige Atmosphäre aufzubauen. Ich war deswegen ganz aus dem Häuschen, als ich den Konami-Werbetext im App-Store las. MGS auf dem iPhone – und das noch von Kajima selbst produziert -, das muss einfach sein Geld wert sein! Doch schon nach zehn Minuten des Spiels war die Freude weg und verflogen.

Ich hatte ein Stealth-Action-Game mit einer komplexen und tiefsinnigen Story erwartet, oder wenigstens etwas, das dazu tendiert. Was ich bekommen habe war nur eine Kirmes-Schießbude. „Nun gut“, dachte ich, das Spiel beginnt eben wie eine reine Schießbuden-Szenerie. Vielleicht ändert es sich ja noch. Doch falsch gedacht. Im kompletten Spiel muss der Spieler tatsächlich nur bei verschiedenen „Bühnen“ treffsicher die Feinde wie Zielscheiben erschießen. Bevor diese zurückschießen, sollte man schnell in Deckung gehen, also einfach nicht schießen. Später nutzt man immer häufiger noch eine Zwei-Finger-Zoom-Funktion für die Sniper-Schüsse. Und das war es dann auch schon. Im weiteren Spielverlauf wird innerhalb von Bosskämpfen das Schießen um Raketen und besondere Geschütze zwar etwas erweitert, bleibt aber im großen und ganzen das gleiche Prinzip.

So schießt man sich als Old Snake von einer Schießbude Szenerie zur anderen. Und wer schon mal Metal Gear Solid 4 gespielt hat merkt schnell, dass es sich nur um die einzelne Etappen des eigentlichen PlayStation-Spiels handelt. Wer das große Meisterwerk noch nicht gespielt hat, fühlt sich von einem zufälligen Ort zum nächsten gescheucht. Damit wenigstens ein wenig Zusammenhang erkannt wird, gibt es zwischen den Leveln lange Texte, die die unglaublich komplexe Story zusammenfassen sollen. Doch dieses Feature ist für Kenner absolut ermüdend und für alle anderen eher lästig als nützlich. An dieser Stelle hätte man besser paar spannende Videos reinbringen können, die dem ganzen Spiel deutlich mehr Würze verliehen hätten.

Nun gut, genug gemeckert. Die Grafik ist eigentlich nicht schlecht. Es handelt sich zwar nicht um große 3D-Animationen, aber was die Pixelvielfalt angeht, kann man sich nicht beschweren. Das monotone Geballer wird mit steigendem Schwierigkeitsgrad und der Sniper-Funktion zu einem fordernden Akt der Geschicklichkeit. Besonders Bosskämpfe brauchen nicht selten neben der gesteigerten Konzentration oft einen erneuten Anlauf. Damit der Spieler ein wenig mehr Motivation hat, das Spiel möglichst lange zu spielen, kann man sich je nachdem wie gut man war, sogenannte Derbin-Credits verdienen. Diese kann man dann im Derbin-Store gegen Artworks, Wallpapers und andere hochauflösende Bilder eintauschen. Dabei sind wirklich gute Bilder dabei. Diese können gut als iPhone-Wallpaper verwendet werden. Für absolute Fans der Serie ist bestimmt einiges dabei.

Fazit:

Ein typisches Metal Gear Solid ist die iPhone-Variante keines Falls. Eigentlich hat es außer der Text-Story aus MGS4 wenig mit dem Playstation-Stealh-Action-Meisterwerk gemein. Außer einem forderndem Schießbudengeballer gibt es trotz des Derbin-Stores nur wenig Abwechslung. Echte MGS-Fans sollten sich dessen bewusst sein. Wer auf der Kirmes gern an einer Schießbude steht und etwas wirklich Forderndes auf dem iPhone sucht, kann zugreifen. Ob man da MGS-Fan ist oder nicht, ist zweitrangig. Glücklicherweise gibt es eine Lite-Version vom Game, so dass sich jeder gern einen eigenen Eindruck machen kann.

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