Guitar Hero World Tour

Guitar Hero World Tour Mit „Guitar Hero World Tour“ wird die bekannte Musikspielreihe „Guitar Hero“ auch auf dem Mac fortgesetzt. Zum Test liegt mir das Bundle mit Gitarre vor. Ich stürze mich sofort auf das Spiel, um mein inneres RockStar-Ich und damit die Sau rauszulassen. Yeah…!!!

Die mitgelieferte Gitarre sieht solide verarbeitet aus und lässt sich durch mitgelieferte Aufkleber „verschönern“. Sie ist identisch mit der PC-Gitarre. Auch zur PS3-Variante lässt sich kein Unterschied ausmachen. Laut Hersteller sind alle PS3-Instrumente mit der Mac-Version kompatibel. So kann man bei GH World Tour nicht nur die Gitarre kreischen lassen oder den coolen Bass-Zupfer geben. Zum vollständigen Bandauftritt gehören jetzt auch der Schlagzeuger und natürlich eine richtige Rockröhre am Mikro.

Will man aber mit kompletter Ausstattung den nächsten Gig abliefern, dann muss man tief in die Tasche greifen. Ein Mikrofon ist mit ca. 20 Euro noch recht moderat im Preis, ein zweiter Gitarrencontroller schlägt schon mit ungefähr 45 Euro zu Buche. Der absolute Knaller ist aber das Drumset für 110 Euro. Rechnet man alles zusammen, so kostet ein komplettes Bandset mit Spiel, zwei Gitarren, einem Mikrofon und einem Drumset um die 260 Euro. Dieser Preis ist natürlich nicht für jeden erschwinglich. Auch für einen überbezahlten Spieletester wie mich nicht. ASH konnte leider keine zusätzlichen Controller zur Verfügung stellen, da sie das Zubehör nicht selbst vertreiben. So  habe ich mich an meinen alten Schulfreund und Extrem-Konsolero Markus gewandt. Wenn jemand über das passende Equipment verfügt, dann ist er es. Neben einer Frau und zwei Töchtern leistet er sich eine umfangreiche Konsolensammlung. So habe ich gleich mehrere Fliegen mit einem Schlag erwischt. Neben einer zusätzlichen Gitarre und einem Mikrofon bekomme ich den passenden Gitarrero, die Leadsängerin Katja sowie die 3- und 4-jährigen Groupies/Roadies Samantha und Kyra gleich mit dazu.

In dieser Besetzung kann der Spaß beginnen. Beide kabellosen Gitarren werden durch die an meinen Rechner angestöpselten USB-Funkeinheiten ohne Probleme erkannt. Auch das kabelgebundene Mikrofon funktioniert tadellos.

Das Spiel

Aber erst einmal zum Spielprinzip:

In diesem Spiel geht es darum, seine Musikalität und sein Rhythmusgefühle unter Beweis zu stellen. Es wird ein mehr oder weniger bekannter Rocksong gespielt. Dazu erscheint für jeden Gitarren- oder Bassspieler ein Griffblatt. Kontinuierlich zur Melodie bzw. zum Rhythmus des Liedes laufen von oben nach unten farbige „Anschlagpunkte“ durch. Erreichen diese Anschlagpunkte eine bestimmte Linie, so muss auf der Gitarre die entsprechende Taste gedrückt und die Note mit dem Anschlagschalter die Note angeschlagen werden.

Das Gesangstalent am Mikrofon wird dadurch unter Beweis gestellt, in dem wie bei der bekannten SingStar-Reihe auf der Playstation der geneigte Tenor sich Karaoke-gleich bemüht, den Liedtext nachzuträllern und dabei die richtigen Tonhöhen zu treffen.

Der Schlagzeuger muss ähnlich wie der Saitenvirtuose die entsprechenden Noten auf den farbig markierten Trommelflächen und Becken im richtigen Augenblick treffen.

Je mehr Töne getroffen werden, desto mehr Punkte erhält man. Trifft man einen Ton nicht, so klingt die gespielte Melodie auch sehr schräg. Im Falle, dass das eigene Gitarrenspiel eher einem Rudel Straßenkatzen in der Brunftzeit bei Vollmond gleicht, so bekommt man gleich die Quittung vom Publikum. Die Zuschauer buhen den Musiklegastheniker gnadenlos aus und die Vorstellung wird abgebrochen.

Wie macht sich das ganze am Mac?

Das ganze Spiel läuft  erstaunlich flüssig, nachdem ich unnötige Hintergrundprozesse wie MobileMe-Synchronisation und Time Machine-Backup deaktiviert habe. Auch Little Snitch bereitet gerne mal das eine oder andere Problem beim Internetzugriff. Zwar gibt es auch mit heruntergeschraubten Grafikdetails ab und zu mal einen kleinen Ruckler, der dazu führt, dass man aus dem Takt gerät. Aber dies geschieht recht selten, obwohl mein MacBook Pro noch nicht einmal die Minimalanforderungen (Intel Core 2 Duo) erfüllt. Markus zeigt mir allerdings, dass die PS3-Fassung noch um einiges flüssiger läuft. Daher hat er Probleme mit dem Timing bei der Mac-Version. Ich gehe mal davon aus, dass sich dieses Problem mit einer besseren Hardware-Ausstattung von selbst erledigt. Außerdem lässt sich das Timing in den Optionen an die Auslöse-Verzögerung anpassen.

Für Katjas Part der Leadsängerin stellt sich heraus, dass man nicht unbedingt den Text kennen muss. In der Regel reicht es, das Lied in der richtigen Tonlage mitzusummen. Mmmh, hmmm, mmh…

Ich, als Bassist und absoluter Anfänger, habe keine großen Probleme die richtigen Töne anzuschlagen. Nur in schnellen Passagen bekomme ich meine Probleme. Hier gilt die alte Weisheit: Übung macht den Meister.

Markus, der Gitarrist, hat manchmal schon mehr Probleme, obwohl er ein erfahrener PS3- und XBOX-360-Musiker ist. Das aber liegt wohl an der anderen Auslöseverzögerung am Mac, auf die er sich erstmal einstellen muss. Ich muss dazu erwähnen, dass wir nur im EINFACH-Modus gespielt haben, bei dem nur drei Tasten auf der Gitarre zum Einsatz kommen. Je höher der eingestellte Schwierigkeitsgrad ist, desto mehr Tasten werden benutzt. Da kann es schon mal zu üblen Verknotungen der Finger kommen.

Die Inhalte

Guitar Hero World Tour bietet verschiedene Spielmodi an.

SCHNELLES SPIEL ermöglicht es, ohne große Voreinstellungen gleich loszurocken. Für die ganz Ungeduldigen…

KARRIERE ist der wohl interessanteste Spielmodus. Hier kann man eine ganze Band zusammenstellen oder auf Solopfaden wandeln. Man fängt ganz unten an: mit einem Auftritt bei einer Studentenverbindung. Nach jedem Gig erfolgt die Bewertung und die Bezahlung. Besonders gelungene Auftritte bringen Bonuszahlungen in die Bandkasse. Am schwarzen Brett werden immer Musiker oder Bands für Auftritte in besseren Clubs gesucht. Mit der Zeit wird die Bezahlung dann immer besser. Für die Gage kann man sich dann mit dem richtigen Outfit aufbrezeln bzw. sein Instrument tunen. Die Liste der zur Verfügung stehenden Songs werden im Laufe der Karriere durch erfolgreich freigeschaltete Titel ständig erweitert. Diese Titel stehen dann auch in den anderen Spielmodi zur Verfügung.

Es ist ein langer Weg an die Spitze des Musikgeschäfts. Aber dadurch werden auch ausgefallenere Bühnenshows möglich, wie der folgende Screenshot verdeutlicht.

KOPF AN KOPF ist ein Wettbewerb zwischen zwei Spielern, der in drei Kategorien durchgeführt werden kann:

– DUELL: Hier spielen die Gegner abwechselnd die gleichen Tonfolgen.
– DUELL PRO: Hier werden die Songs von beiden Spielern gleichzeitig gespielt.
– SCHLACHT: Hier kann man bestimmte Angriffe sammeln, mit denen man den Kontrahenten stören kann. Der Angriff wird durch die sogenannte Starpower ausgelöst, die durch Hochreißen des Gitarrenhalses aktiviert werden kann.

Wie immer gewinnt derjenige mit den meisten Punkten.

ONLINE Hier kann man mit bis zu drei Freunden zusammen spielen oder gegen eine andere Band antreten (bis zu acht Spieler).

TONSTUDIO ermöglicht das Aufnehmen eigener Songs. Leider wird hierfür das Mikrofon nicht unterstüzt.

In der ROCKSTAR-FABRIK wird das passende Alter Ego für die Bühne kreiert, das entsprechende Outfit angelegt und gegebenenfalls das Piercing korrigiert.

Fazit

Mit Guitar Hero World Tour gibt es auf dem Mac ein wirklich tolles Musikspiel, dass sowohl solo als auch zusammen mit Freunden oder gegen gegnerische Bands eine Menge Spaß macht. Die Grafik ist hierbei eigentlich nicht entscheidend. Auch mit den niedrigsten Einstellungen lässt sich der Titel ohne Spaßverlust prima spielen. Es ist ein typisches Partyspiel, das den Einzelspielermodus aber nicht vernachlässigt.

Der Sound ist grandios. Es sind viele Rockklassiker vertreten, die man immer wieder gerne hört oder spielt. Hier ein kleiner Auszug aus der Titelliste:

  • Michael Jackson – Beat It
  • Oasis – Some Might Say
  • R.E.M. – The One I Love
  • Lenny Kravitz – Are You Gonna Go My Way

Wer aber in den vollen Genuss des Spiels kommen möchte, sollte einen entsprechend ausgestatteten Mac daheim haben und ausreichend zahlungsfähig sein. Mit dem Spiel allein ist es nicht getan, auch die Instrumente wollen angeschafft sein. Am besten man hat noch einen großen Monitor oder HD-Fernseher auf Lager. Ein 15″-Monitor, wie der von meinem MacBook Pro reicht für den Einzelspielermodus noch aus. Wenn man sich allerdings zu viert vor dem Gerät drängt, kommt man sich mit den Gitarren schnell ins Gehege. Und der Drummer braucht ein Opernglas, um die Töne richtig erkennen zu können.

Zusammenfassend muss ich aber eine deutliche Kaufempfehlung aussprechen. Das Spiel ist ein echter Spaßgarant, vor allen Dingen auf Partys. Wenn alle Spieler ihr eigenes Instrument mitbringen, wird es auch nicht so teuer. DAUMEN HOCH!

Systemanforderungen

minimale Systemanforderungen
Mac OS X 10.5.6, Intel Core 2 Duo 2 GHz, 1 GB RAM Hauptspeicher, 8,1 GB + 1 GB Festplattenspeicher, ATI RAdeon X1600 / nVidia Geforce 8600 mit 128 MB RAM, DVD-Laufwerk, Guitar Hero Gitarren-Controller

Testsystem:
MacBook Pro, Intel Core Duo 2 GHz, Mac OS X 10.5.8, 2 GB RAM,  ATI Radeon X1600 mit 128 MB

Das Testexemplar wurde uns freundlicherweise von Application Systems Heidelberg zur Verfügung gestellt.

Natürlich ist das Spiel auch im macinplay-Shop verfügbar.

passendes Zubehör:

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