Worms 3D

„Worms 3D“ ist eine Weiterentwicklung des Klassikers „Worms“. Es ist ein abgedrehtes Spiel, bei dem die Spieler als kampflustige Würmer gegeneinander antreten. Das mit Mühe dem Jump ’n‘ Run-Genre zuordenbare Game kann mit zwei bis vier Teams gespielt werden.

Nachdem man alle Einstellungen in den sehr gut gestalteten Menüs vorgenommen hat, stellt man sich seine Wurmkompanie zusammen. Dann geht es mit Bananenbomben, heiligen Handgranaten, Wahnsinnsrind und weiteren Waffen in den Kampf. Alle Waffen werden einzeln gut erklärt, was bei der großen Waffenanzahl auch nötig ist. Diese und weitere (lustige) Informationen findet man im Lexikon, auch „Wormapedia“ genannt.

Es gibt einen Trainingsmodus, bei dem man von Major Blutbad trainiert wird. Hier werden alle Funktionen hervorragend erklärt und trainiert. Wenn man die Trainings durchspielt und gut aufpasst, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Das Spielprinzip von Worms ist rundenbasiert. Die Runden sind zeitlich begrenzt, d. h. wer nicht schnell genug eine gute Schusspostion findet, oder sich nicht für die richtige Waffe entscheiden kann, hat seine Runde vertan. Auch wer die Windgeschwindigkeit außer acht lässt, schießt öfter als beabsichtigt vorbei oder trifft eigene Würmer.

Singleplayermodus

Der Singleplayermodus ist recht umfangreich und hat einiges zu bieten: Im Kampagnenmodus kämpft man sich durch insgesamt 35 Missionen, die starke Lernkurve hält bei Laune. Neben den „Beseitige alle feindlichen Würmer“-Missionen gibt es immer wieder welche, bei denen es auf Geschicklichkeit ankommt. Dadurch wird dem Spieler etwa der Umgang mit dem Fallschirm oder dem Jetpack abverlangt, die man in späteren Missionen brauchen kann. Die Auswahl der verfügbaren Waffen wird gegen Ende der Kampagne größer, anfangs kämpft man hauptsächlich mit Bazooka und Granate. Da die Umgebungen durch die Attacken zerstört werden können, hat man schnell mal das Problem, dass es keinen direkten Weg zum Feind gibt. Ist erst eine Verbindungsbrücke zerstört, muss man Granaten über weite Distanzen werfen. Dadurch bekommt das Spiel einen Hauch von Golf …

Besonders die Abwechslung in der Levelgestaltung begeistert. Mal spiele ich auf einer idyllischen Insel in der Karibik, mal beharke ich meine Gegner auf fernen Planeten oder in einem Kriegsszenario.

Bei der Kampagne kann man, je nachdem wie schnell man eine Mission schafft, die Bronze-, Silber- oder Goldmedaille erreichen. Oft schaltet man dadurch Extras, wie neue Lexikoneinträge, neue Sprachsamples für die Würmer oder Contest-Missionen frei.

Apropos Content-Missionen, der Spieler kann hier zeigen, wie gut er mit Fallschirm, Superschaf und anderem zurechtkommt. Am Ende stehen noch zehn Deathmatch-Herausforderungen an, die auf Karten aus dem Kampagnenmodus stattfinden.

Ein weiterer Modus nennt sich Schnellstart. Das Spiel wählt dabei per Zufall ein schon freigespieltes Szenario und platziert die Würmer des eigenen Teams sowie die des Gegners.

Multiplayermodus

Sollte man trotzt des umfangreichen Singleplayermodus genug von den – nicht gerade hellen – CPU-Gegnern haben, kann man ja einfach mal ein Spiel gegen menschliche Würmer-Teams wagen.

Im Multiplayermodus kann man entweder im lokalen oder weltweiten Netzwerk gegen einen oder mehrere Gegner spielen, oder man kann komfortabel mit Hilfe von GameRanger die Gegner suchen. Ich habe das Spiel auch schon auf PC-LAN-Partys als Wettkampfspiel gesehen. Besonders die weiblichen Anwesenden voten meist für Worms3D (und Blobby Volley) als Wettkampfspiel.

Schade ist, dass in der mir vorliegenden Version nur Mac-Mac-Netzwerk geht. Bei der Anpassung an den Mac ist leider die Netzwerkverbindung auf der Strecke geblieben. Dafür wurde eben der sehr populäre GameRanger-Zugang direkt integriert.

Mit der verwendeten Grafikengine ist vierfach FSAA möglich. Dadurch wären noch detailliertere Texturen als die verwendeten möglich gewesen, aber die verwendeten Objekte und Grafiken sind, für diese Art Spiel, passend. Statt dessen wurde die Grafikengine beispielsweise dazu genutzt, um Schmetterlinge fliegen zu lassen, Explosionen in der Luft zu generieren und die Sterbesequenzen zu animieren.

Die Zwischenfilme nach den Missionen sind zum totlachen. Die Kurzfilme sind einen Oscar wert – sie können mit Kultserien wie „Bernd das Brot“ oder „SpongeBob Schwammkopf“ mithalten. Schade nur, dass der Kampagnenmodus so plötzlich aufhört, kein nettes Belohnungsvideo oder ähnliches.

Die Audiobegleitung und –effekte sind nicht zu aufdringlich und vermitteln eine lockere Atmosphäre. Allerdings werden die Sprüche schnell langweilig, da sich diese ständig wiederholen. Außerdem habe ich nur mit Hilfestellung die deutsche Spachausgabe gefunden. Sie ist in den Optionen versteckt. Das eingestellte „Classic“ heißt nämlich „Englisch“.

Dies und das

Das Spielprinzip von Worms3D ist einfach und leicht zu verstehen. Allerdings ist die Steuerung etwas unbequem und man verliert leicht den Überblick, was schnell frustriert. Besonders wenn man wegen kurzzeitigem Orientierungsverlust ins Wasser fällt und dann gleich platt ist, ärgert man sich schnell mal. Ich hätte es schön gefunden, wenn die möglichen Waffen auch im (Mini-) Handbuch aufgelistet wären. Aber durch den Lernmodus kann man sich gut und schnell „einspielen“.

Das Sterben der Würmer ist ja wie gesagt nett gemacht, aber auch theatralisch lang. Bei einer ganzen Gruppe von Würmern, welche innerhalb eines Spielzuges das Zeitliche segnet, wird es störend lang. Hier wäre es ganz geschickt gewesen, wenn die Würmer gleichzeitig aus dem Spiel ausscheiden.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss. Zunächst habe ich auf meiner externen Platte Worms3D installiert. Das Spiel lief auch soweit … bis auf die Würmer, die fehlten. Ich habe es dann noch einmal auf die interne Platte installiert und dann lief es. Ich habe den Fehler natürlich an Application Systems Heidelberg weitergegeben und er wird sicher bald gefixt sein.

Fazit:

Das Spiel macht einfach Spaß. Wer auf der Suche nach einem witzigen Spiel für Zwischendurch ist, das mit zwei bis vier Personen gespielt werden kann, für den ist Worms 3D genau das Richtige. Wichtig ist, dass man bei der Steuerung nicht gleich die Nerven verliert. Einfach ein bissel spielen, man gewöhnt sich daran.

Ein echter Leckerbissen sind die lustig-nette Grafik, die frechen Animationen und die erstklassigen Szenarien. Wie der britische Publisher Feral selbst schreibt, ist die Mac-Version zudem schöner als die Versionen für andere Plattformen, da Interface und Waffen eine höhere Auflösung haben (doppelt bis vierfach!).

Sven Lohfink

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

Bilder (klicken für mehr)

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